Hinweise und Tipps rund um die Ehescheidung

Wie lange dauert ein Scheidungsverfahren?

Die Dauer eines Scheidungsverfahrens

Wie lange eine Scheidung dauert, ist eine Frage, die in der alltäglichen Praxis einer Kanzlei für Familienrecht sehr oft von den Mandanten gestellt wird. Denn hat der bzw. die Scheidungswillige das Trennungsjahr abgewartet, ist der Wunsch nach einer schnellen Scheidung groß.

 

Der Regelfall: Die einvernehmliche Scheidung mit Versorgungsausgleich

Üblich sind die Scheidungen, bei denen die Eheleute nur die Scheidung vom Familiengericht entscheiden lassen möchten und der Versorgungsausgleich durchgeführt werden soll. Abhängig von der Anzahl der Versicherungen und Rententräger, die dann Auskünfte erteilen müssen, dauert dieses Scheidungsverfahren durchschnittlich 6 bis 12 Monate. 

Der Worst-Case: Die strittige Scheidung

In manchen Fällen konnten sich die Eheleute über Fragen wie den nachehelichen Unterhalt und den Zugewinnausgleich nicht einigen und möchten, dass das Gericht mit der Scheidung auch über diese Fragen entscheidet. In diesen Fällen ist ein längerer Schriftverkehr zwischen den Anwälten der Eheleute und dem Gericht erforderlich und deshalb kann sich dieses Scheidungsverfahren bis zu mehreren Jahren hinziehen.

Der Best-Case: Die einvernehmliche Scheidung ohne Versorgungsausgleich

Für den Versorgungsausgleich müssen Auskünfte von verschiedenen Versicherungsträgern und Rententrägern eingeholt werden. Allein das Einholen einer Auskunft von der Deutschen Rentenversicherung kann von nur 2 Monaten bis zu 6 Monaten und mehr dauern. Ist der Versorgungsausgleich von den Ehegatten zu Beginn des Scheidungsverfahrens ausgeschlossen worden, kann ein Scheidungstermin bereits 2 bis 3 Monate nach Antrag stattfinden.

Das Fazit zur Dauer des Scheidungsverfahrens:

Die schnellste Scheidung, bei der ein Versorgungsausgleich nicht durchgeführt wird, findet schon nach 2 – 3 Monaten statt. Die übliche Scheidung mit Durchführung des Versorgungsausgleichs dauert in etwa 6 bis 12 Monate. Die Scheidung, bei der noch über weitere Punkte wie nachehelicher Unterhalt und Zugewinnausgleich gestritten wird, kann sich über mehrere Jahre hinziehen.